News | Krav Maga in Oberwil-Lieli

Experten Interview

Interview mit Laurent Delisle

Selbstverteidigung mit Krav Maga

Veröffentlicht am 5 Mai 2019 von Verena Arnold

Es gibt viele Kampfsportarten, mit denen man sich verteidigen kann, wenn man sie denn beherrscht. Krav Maga sticht als Kampfsport heraus, da es neben körperlicher Selbstverteidigung auch darauf setzt, alltägliche Gegenstände zu diesem Zweck einzusetzen. Um mehr über Krav Maga zu erfahren, sprachen wir mit Laurent Delisle, welcher sein eigenes Trainingscenter in Oberwil-Lieli leitet. Im Interview spricht er mit uns über die Idee hinter seinem Center, die Bedeutung von Krav Maga und seine verschiedenen Stile.

Seine Erstausbildung machte Laurent Delisle als Metallbauschlosser. Seit über 20 Jahren ist er jedoch hauptberuflich als medizinischer Masseur und seit 15 Jahren als Akupunkteur tätig. Beide Leistungen bietet er in seiner eigenen Praxis in Oberwil-Lieli an. Sein zweites Stammbein ist das eigene Trainingscenter für Krav Maga Combat Awareness, S.D.S-Concept, KAPAP-Concept und Axe & Tomahawk Fighting Concept. Sportlich war der 46-Jährige schon immer. So war er bereits in jungen Jahren als Leichtathlet und J&S Leiter/ Instruktor tätig.

Irgendwann wollte er wieder mehr für sich machen und hat Goju-Ryu Karate gelernt. Leider wurde in dem Dojo mehr wert auf Sportkarate gelegt, statt auf traditionelles Karate.

Trainingskameraden erzählten ihm dann begeistert von einem Krav Maga Workshop, den Delisle zusammen mit seiner Frau besuchte. Seit dem ist er Feuer und Flamme für den Kampfsport. 2009 absolvierte Laurent Delisle die Ausbildung zum Krav Maga Instruktor in der Schweiz. Seit 2017 ist er in einem anderen Verband mit Hauptsitz in Wien. Dort erreichte er weitere Instruktoren Titel im Bereich S.D.S, KAPAP und Axe & Fighting Concept.

Das Trainingscenter in Oberwil-Lieli baute Delisle selbst auf und leitet es gemeinsam mit seiner Frau, die die Buchhaltung übernimmt. Im Training unterstützt ihn ein Hilfs-Instruktor, welcher die Teilnehmer, die zum Probetraining kommen, übernimmt.

SAMI ist eine Dachorganisation unter der die verschiedenen SAMICS Stile, unter anderem Krav Maga, angeboten werden. Was verbindet euch mit Krav Maga und wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Center zu eröffnen? Was versteht man eigentlich unter Krav Maga?

SAMI, das Self Defense and Martial Art Institute, bietet viele verschiedene Stile an. Das Krav Maga, welches ich in meinem Center anbiete, ist eine eigene Weiterentwicklung, vor allem im Bereich Awareness. Mein „Stil“ heißt Krav Maga Combat Awareness. Die Idee ein eigenes Center zu eröffnen kam daraus, dass meine Ansicht darüber, wie ein Training geplant und aufgebaut wird, eine andere war, als dort, wo ich trainiert habe. Krav Maga ist hebräisch und heißt so viel wie Selbstverteidigung/Nahkampf.

Welche weiteren Samics Stile werden bei euch neben Krav Maga angeboten und wie zeichnen sich diese Kampfstile aus? Für welche Personengruppen sind eure Kurse gedacht bzw., welche Voraussetzungen zur Teilnahme gibt es? Wie teuer ist ein Abonnement?

In meinem Trainingscenter werden von SAMICS: S.D.S-Concept (Self Defence Stick), KAPAP-Concept und Axe &Tomahawk Fighting Concept angeboten. S.D.S ist im Grunde: Selbstverteidigung mit Alltagsgegenständen. Diese werden als Schlag-Verstärker eingesetzt. KAPAP ist der Ursprung vom Krav Maga. Dies heißt: KAPAP, ist die militärische Variante. „Von Angesicht zu Angesicht“ ist geeignet für Personen, welche Waffenträger sind und Krav Maga mehr für zivile Personen. Axe & Tomahawk Fighting geht mehr in die Kampfkunst rein und gilt nicht unbedingt als Selbstverteidigungsstil. In meinem Trainingscenter trainieren Personen zwischen 18 und 99 Jahren. Im Vergleich zu anderen Centern haben wir erstaunlich viele Frauen. Manchmal sind es Hälfte Frauen und Männer. Man sollte keine Vorstrafen im Bereich Gewalt und Kapitalverbrechen besitzen. Ein Strafregisterauszug kann jederzeit von mir verlangt werden. Das Mindestalter ist 18 Jahre, außer Donnerstags, dann biete ich ein Junior Krav Maga an, welches ab 14 Jahren ist. In meinem Trainingscenter biete ich folgende Abos an: 10er Abo CHF 270.- / 1/2 Jahres-Abo CHF 480.- und Jahres Abo CHF 780.-.

Ihr kämpft nicht nur mit euren Händen. Welche Hilfsmittel kommen bei euren Trainings zum Einsatz? Kann auch mit alltäglichen Gegenständen gekämpft werden?

Unser Motto: „Ein Kampf, der nicht stattfindet, ist ein gewonnener Kampf“. Sollte ich aber kämpfen müssen, wird alles eingesetzt, was ich bei mir trage oder gerade finden kann. Wir kämpfen/verteidigen uns mit Händen/Fäusten, Beinen/Füßen. Unsere Trainingshilfsmittel sind Schlagkissen, Handpratzen, Impact Head, Sandsack und Trainingswaffen aus Kunststoff. Auch Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Handtasche, Kugelschreiber, Schlüssel, Zeitschrift, PET-Flasche, Gürtel, Löffel, Gießkanne, Regenschirm, Bratpfanne und so weiter. Die Liste ist quasi Unendlich.

Auf euren Videos schauen die Kämpfe recht anspruchsvoll aus. Wie lange braucht ein Anfänger, um erste Erfolge zu erzielen?

Die Videos auf meiner Homepage zeigen das Endziel an, wo jeder hinkommen kann, wenn er/sie es will. Dazu braucht es Trainingsfleiß, Willenskraft und Ehrgeiz. Wer mehr Zeit investieren kann, wird sehr schnell Fortschritte erzielen können und wer halt nur einmal pro Woche ins Training kommen kann, der benötigt ein wenig länger.

Das Interview ist auf https://www.prontopro.ch zu finden.

...oder hier das Original-Interview unter:  https://www.prontopro.ch/de/blog/selbstverteidigung-mit-krav-maga/ zu sehen.

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